PKW gegen Mariazellerbahn
Mitten
in den Nacharbeiten des vergangenen Hochwassers – durch die Feuerwehr
Rabenstein wurden sämtliche aufgebauten Sandsäcke und Dammerhöhungen
entfernt – erfolgte die Alarmierung zu einem Verkehrsunfall, PKW gegen
Zug, eine Person eingeklemmt. Beim Eintreffen an der Unfallstelle wurde
ein PKW mit zwei Personen darin vorgefunden, dessen beiden vorderen
Türen sich aufgrund des Anpralls mit dem Triebwagen nicht mehr öffnen
ließen. Fahrerin und Beifahrerin wurden bereits vom ASBÖ Rabenstein und
einer praktischen Ärztin betreut und erstversorgt. Mittels hydraulischem
Rettungssatz wurde sowohl die Fahrer- als auch die Beifahrertür geöffnet
und der Rettungsdienst bei der Personenrettung unterstützt. Die beiden
verletzten Personen wurden im Anschluß mit dem Notarztwagen Lilienfeld
und einem Rettungstransportwagen des ASBÖ Rabenstein in die
Krankenhäuser St.Pölten und Lilienfeld transportiert; der beschädigte
PKW wurde gesichert abgestellt und im Anschluß von einem örtlichen
PKW-Werkstattunternehmen verbracht.
Nachdenklich machten bei diesem Einsatz zwei Dinge: Erstens einige
unbeteiligte Personen, denen es nicht nur genügte, möglichst nahe am
Unfallwrack zu stehen und zu schauen, sondern die auch gleich ihr
Fahrzeug möglichst nahe abgestellt hatten. Ein umständliches Rangieren
und Retourfahren der Privatfahrzeuge war notwendig, um die
Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr überhaupt so aufstellen zu können, daß
gearbeitet werden konnte.
Der zweite gravierende Umstand betrifft die Alarmierung: Während ein
Unfallzeuge über den Notruf 133 (Polizei) den Unfall meldete, fuhr ein
zweiter Zeuge – im Wissen um die Arbeiten im Feuerwehrhaus – mit dem Rad
die ca. 800 m lange Strecke und setzte die anwesenden
Feuerwehrangehörigen vom Unfall in Kenntnis. Zwischenzeitlich fuhr der
RTW von der benachbarten ASBÖ-Dienststelle Richtung Einsatzort, das
erste Feuerwehrfahrzeug verließ das Feuerwehrhaus, erst jetzt kam die
„offizielle“ Alarmierung der Feuerwehr-Bereichsalarmzentrale. Warum
diese Verzögerung? Einfach erklärt: Der Notruf lief, da über 133
abgesetzt, bei der Polizei auf. Diese verständigte die
Rettungsleitstelle, diese wiederum die Feuerwehrleitstelle. Ein Ablauf,
der durchaus korrekt abgelaufen ist, da allerdings erst eine
Organisation die andere alarmieren und jede selbständig disponieren muß,
vergehen wertvolle Minuten, Minuten, die einem Unfallopfer wie Stunden
vorkommen… Abhilfe würde hier eine Vernetzung der einzelnen Leitstellen
schaffen, oder, wie auch in anderen Bundesländern üblich, eine
Leitstelle für alle Blaulichtorganisationen
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