Übungsvormittag in der

NÖ Landes-Feuerwehrschule




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In der Niederösterreichischen Landes-Feuerwehrschule in Tulln befindet sich zur Ausbildung der Kursteilnehmer ein sogenanntes „Übungsdorf“, ein Gelände, auf dem verschiedene Objekte stehen, angefangen vom einfachen Wohnhaus über ein landwirtschaftliches Anwesen mit Stallungen, Silo etc. bis hin zu einer Eisenbahnanlage samt verschiedenen Waggons. All diese Einrichtungen sind einerseits sehr realistisch gestaltet und eingerichtet, andererseits jedoch optimal für verschiedene Einsatzszenarien vorbereitet und auf die Anforderungen einer realen Lagedarstellung zugeschnitten.

Seit einigen Monaten ist es möglich, dieses Gelände nicht nur im Rahmen eines Lehrgangsbesuches sondern auch als Feuerwehr mit den eigenen Fahrzeugen und Geräten zu beüben. Diese Möglichkeit nutzten 14 Mitglieder der Feuerwehr Rabenstein und begaben sich mit zwei Fahrzeugen am Pfingstsamstag in der Früh nach Tulln.

Als erstes Szenario mußte ein Unfall in einem Stall abgearbeitet werden: Ein Landwirt war zwecks Beseitigen einer Störung in einen Schwemmkanal gestiegen und dort aufgrund der Einwirkung von Gasen bewußtlos geworden. Unmittelbar nach Eintreffen der ersten Kräfte wurde er von einem Trupp unter Atemschutz mittels einer sogenannten „Crashrettung“ befreit und dem zwischenzeitlich eingetroffenen Rettungsdienst übergeben.

Die zweite Aufgabe dieses Tages betraf einen Bauunfall: Beim Ausschalen einer Stiege war diese zusammengebrochen und hatte einen Arbeiter unter sich begraben. Hier kam der hydraulische Rettungssatz zur Anwendung; mittels Rettungszylinder wurde der Steigenteil angehoben, gegen weitere Bewegungen gesichert und der Arbeiter aus seiner Zwangslage befreit. Da angenommen wurde, daß unmittelbar kein adäquates Rettungsmittel zur Verfügung stand, mußte die Erstversorgung und in weiterer Folge die Reanimation bis zum Eintreffen des Notarztmittels von Feuerwehrangehörigen durchgeführt werden; Dank überdurchschnittlicher Ausrüstung war auch diese Situation kein Problem.

Die dritte und zugleich letzte Lage betraf einen Brandeinsatz: Eine Person war mit Zigarette im Bett eingeschlafen, dadurch kam es zu einem Brand. Dieser wurde von einem Kind bemerkt, welches sich ins Freie retten und die Feuerwehr verständigen konnte. Ein zweites Kind war, ebenso wie der Raucher, noch in der Wohnung. Durch einen Atemschutztrupp wurden die Personen gesucht, alsbald auch gefunden und aus dem Brandobjekt gebracht, anschließend galt es noch, den Brand zu löschen.

Bei allen geübten Lagen konnten die Teilnehmer neue Erfahrungen sammeln und sind dadurch noch ein Stück besser auf mögliche Einsätze vorbereitet.

Nach dem Einrücken und Aufrüsten der Fahrzeuge konnte gegen 15:00 Uhr die Einsatzbereitschaft an die Alarmzentrale gemeldet werden; der Ortsschutz wurde in den Stunden der Ausbildung übrigens in dankenswerter Weise von der Feuerwehr Rabenstein-Tradigist übernommen.

 

 

 

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